Die Motivation mein Studium in der Luft- und Raumfahrt zu beginnen war die Faszination
biologischer Lebenserhaltungssysteme, auf die ich mich im Studium soweit es nur ging,
spezialisiert habe. Schließlich stand ich vor meiner Masterarbeit und hatte keine Möglichkeit
in diesem Thema an der Uni zu schreiben. Seit Jahren lerne ich Norwegisch aus der
Faszination für die nordischen Länder heraus und weil es mir Spaß macht andere Sprachen
und Kulturen kennenzulernen. So habe ich bei einem Spaziergang die Begriffe „Norwegen“
und „Lebenserhaltungssysteme“ in einen Browser eingegeben – und wurde wider Erwarten
fündig.
Das Forschungsprojekt, an dem ich in Trondheim forschen durfte, untersucht das Wachstum
verschiedener höherer Pflanzen in einem hydroponischen System für ein Mondhabitat.
Diese Thematik hätte zu meinen Interessen nicht besser passen können und ich habe viel im
Labor arbeiten dürfen und meine eigenen Experimente angesetzt. Um einen geschlossenen
Kreislauf zu erreichen, wurde mineralisierter Urin als Stickstoffquelle verwendet und
Calciumoxid, ein Nebenprodukt der Sauerstoffgewinnung auf dem Mond, zur pH
Regulierung.
Den kalten und verschneiten Winter habe ich in vollen Zügen genutzt und genossen und war
jedes Wochenende Skifahren, Biwakieren, Eisangeln und Wandern. Da meine
Outdooraffinität sehr groß ist, konnte ich dort das norwegische „friluftsliv“, das draußen
Zuhause sein, leben.
Mit meinen norwegischen Kollegen habe ich meine Sprache und Kenntnisse über die Kultur
deutlich ausbauen können und werde sogar nach meinem Master dort anfangen zu arbeiten.
Für die Unterstützung bin ich der Hermann-Reissner-Stiftung sehr dankbar und werde sie
unbedingt weiterempfehlen. Ich bin sehr glücklich darüber Stipendiat der Stiftung zu sein
und die Chance zu haben mich auch persönlich und beruflich in meine gewünschte Richtung
weiterentwickeln zu können.